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OK KIDs "Warten auf den starken Mann" – wenn Musik wieder kritisch wird.2 min read

1. Oktober 2017 2 min read

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OK KIDs "Warten auf den starken Mann" – wenn Musik wieder kritisch wird.2 min read

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Heutzutage hat man es als Musikfan nicht mehr so einfach: auf dem Markt gibt es einfach unfassbar viel Angebot. Dass dann ein Großteil dieser Angebote künstlerisch eher anspruchs- und inhaltslos sind, macht die Suche nach guten neuen Liedern gar nicht mal so einfach. (aber wir sind ja da, um euch bei dieser Suche zu unterstützen)
Vor allem die Genre Schlager und Pop müssen sich anhören, dass sie nur noch aus Einheitsbrei bestehen, welcher erstens sich gleich anhört und zweitens keinen Inhalt bietet. Dabei kann Musik so viel mehr.
Eine Band, die sich diese Kritik nicht anhören muss, ist die kölnische Band OK KID. Diese verbinden die Genre Elektropop und Hip-Hop auf wundersame Weise und schlagen dabei kritische Töne an. Schon in der 2015 erschienen Single Gute Menschen kritisierten sie das Denken in unserer modernen Gesellschaft. Nun veröffentlichten sie vor einer Woche (pünktlich zur deutschen Bundestagswahl) einen neuen Song: Warten auf den starken Mann heißt dieser.

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Hier noch der Kommentar der Gruppe auf ihrere offiziellen Website:
“Mit ein paar Tagen Abstand, nochmal tausend Dank für euer Feedback auf “Warten auf den starken Mann“. Jene Menschen, die unseren Weg bisher verfolgt haben, wissen wie wichtig uns dieser Track zu diesem Zeitpunkt ist und wieviel Herzblut wir für den Song und das Video vergossen haben. Umso mehr freut es uns, dass wir offensichtlich Fans haben, die mit uns auf einer Wellenlänge sind und beim Zuhören nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen. Natürlich sind auch wir vom Wahlergebnis geschockt und sprachlos. Egal wo man gerade hinschaut – es herrscht eine große Unsicherheit wie man mit dem Status Quo umgehen soll und wie man sich gegenüber einer Partei verhält, die mit fremdenfeindlichen und rassistischen Äußerungen auf Wahlstimmenfang geht. Warum weigern sich z.B öffentlich-rechtliche Sender, “Warten auf den starken Mann ins Programm aufzunehmen, mit der Begründung „wir wollen neutral bleiben”. Wäre es aus geschmacklichen Gründen, wäre es nachvollziehbar. Voll ok. Aber wie man angesichts der braunen und systemfeindlichen Töne aus dem Umkreis der AFD als wichtige Institution einer Demokratie „neutral“ bleiben kann, ist für uns diskussionswürdig. Natürlich bringt es jetzt nichts stumpfe Hass-Parolen in die weiten des Netzes zu streuen und die ca. 6 Millionen Wähler pauschal als „Angstwähler” und „Rechtsradikale” zu beschimpfen. Aber sind wir jetzt alle nicht umso mehr gefordert Haltung zu beziehen, und diese Partei argumentativ in ihre Einzelteile zu zerlegen, um genau diesen Menschen zu zeigen, dass die AFD rein gar nichts dazu beitragen wird, dass sich in Deutschland etwas zum Positiven verändert? Das geht unserer Meinung aber auch nur, wenn man auch mal über den eigenen Schatten zu springt, den Dialog sucht (wohlgemerkt mit den Bürgern und nicht mit der Partei), argumentiert und streitet, anstatt mit der Pauschalkeule die Stimmung weiter aufzuheizen. Die Hoffnung bleibt. In Liebe eure OK KID`s”