Aufgemischt Magazin Musik

Fahrtwind und Euphorie2 min read

20. November 2017 2 min read

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Fahrtwind und Euphorie2 min read

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Eine kurvenreiche Autofahrt an der ligurischen Küste mit Ausblicken auf Olivenbäume und das Meer – so habe ich erstmals die Musik von War on Drugs gehört und mich gefühlt wie lost in the dream. So heisst auch ihr 2014 erschienenes Album mit dem Hit Under the pressure, das mit viel Fahrtwind in den Haaren unweigerlich zu einem Euphorieschub der melancholischen Art führt.

In der Zwischenzeit sind War on Drugs zu kleinen Rockstars der Alternative Szene geworden und füllen Hallen, und manchmal sogar Stadien. So auch letzten Freitag auf der etwas kleineren Bühne des X-tras, als sie ihr neues Album, A Deeper Understanding zum Besten gaben.
Ein Album das sowohl rockig sein kann, wie auch herzzerreissend.  Die Songs sind sorgfältig produziert und begeben sich auf die Suche nach den tieferen Zusammenhängen des Lebens.
Inspiriert wird ihre Musik von Legenden wie Bob Dylan oder Neil Young, aber gleichzeitig schaffen sie es, einen zeitgemässen Sound zu kreieren. Zum Mitsingen ist ihre Musik aber definitiv nicht geeignet, was zur Abwechslung auch einmal gemütlich ist.
Das zweistündige Konzert geht einem dann doch in die Füsse, da es wie ein einziges, langes Stück zu sein scheint und man Gitarrensolos schon sehr gerne haben muss.
Die Band schafft es aber, das nicht gerade junge Publikum bis zum Ende bei der Stange zu halten.
Mir persönlich hat vielleicht etwas die Weite des Meeres und der Wind in den Haaren gefehlt.

Adam Granduciel, das Mastermind der Band, ist im Gegensatz zu den bereits zitierten Idolen kein Superstar, sondern wirkt eher schüchtern und steht oft mit dem Rücken zum Publikum. Das wichtigste scheint ihm nicht die Performance, sondern der Erfolg seiner Songs und die tiefe Bedeutung dahinter zu sein.

Die Band hatte er 2005 mit seinem Kollegen Kurt Vile gegründet, der aber wenig später die Band wieder verliess. Daraufhin musste sich Adam alleine an die Spitze kämpfen. Als er sein zweites Album Slave Ambient in 2011 veröffentlichte, liess der Erfolg auf sich warten. Adam hatte mit Panikattacken und Angstzuständen zu kämpfen, bis er dann schliesslich 2014 sein Album Lost in a Dream herausbrachte, das unerwartet auf sämtlichen Bestenlisten auf den vordersten Plätzen landete.

‚I always have paranoia that I won’t last.‘ – (Up all night)

Das Konzert in Zürich hinterliess jedenfalls den Eindruck, dass von dieser Band noch Einiges zu hören sein wird.

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