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Knock Out Festival Karlsruhe – ein Blogbeitrag4 min read

21. Dezember 2017 3 min read

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Knock Out Festival Karlsruhe – ein Blogbeitrag4 min read

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Das Knock Out Festival Karlsruhe (Deutschland) ist ein eintägiges Metal Festival, welches einmal im Jahr stattfindet, dieses Jahr zum 10. Mal am 16.12.17.

Eigentlich bin ich gar nicht der größte Metal-Fan. Doch als ein Kumpel von mir mich im September fragte, ob ich auf das Knockout Festival gehen möchte, sagte ich direkt zu. Der Grund: Hammerfall, die schwedische Power-Metal Band, welche ich seit einigen Jahren verfolge. Lieder wie „Last Man Standing“ oder „Renegade“ bestimmten meine Jugend, als ich anfing, mich für das Genre zu interessieren.

Ich muss aber ganz ehrlich zu geben, dass mir Bands wie Sinner oder Xandria überhaupt nichts sagten und ich die anderen Bands, nämlich Kissin Dynamite, Doro und Powerwolf bis auf wenige Tracks nur den Namen nach kannte.

Nun stand ich dann am Samstag in meinem Guiness-Shirt zwischen Menschen, die meiner Altersgruppe bereits lange entflogen waren und Metal länger hören als ich auf der Welt bin, und kam mir komisch vor. Zwar hatte ich, quasi als Vorbereitung, mir ein paar Lieder der anderen Bands angehört, (vor allem Powerwolf tat es mir im Vorfeld an) jedoch fühlte ich mich als 19-Jähriger mit blonden Kurzhaarschnitt zwischen den vielen in schwarz gekleideten Personen fehl am Platz, etwas was sich den Tag über ändern sollte.

Doch jetzt zu den einzelnen Bands:

Sinner verpasste ich irgendwie. Wir hörten nur die ersten Minuten des Auftritts und befanden beide es als irgendwie ganz okay.

Xandria: meine größte Überraschung des Tages: Ich kannte kein einziges Lied dieser Band, doch diese sehr spezielle Mischung aus klassischen Metal und hohen Gesang einer weiblichen Stimme überzeugte mich. Die Band aus Bielefeld hatte sich 2017 von ihrer ursprünglichen Sängerin getrennt und war mit der Interimssängerin Aeva Maurelle durch Europa getourt, bis sie für ihr Abschlusskonzert auf das Knockout Festival kamen. Wer eine Mischung aus tollem Gesang und rockigen Gitarrensound mag, den kann ich Xandria nur ans Herz legen. Hier eines meiner liebsten Lieder der Band: Nightfall.

Kissin Dynamite: Habe ich verpasst.

Doro, aka „The Queen of Metal“: Macht Live auf jeden Fall Spaß. Lieder wie „We are the Metalheads“ , „Für Immer“ und „All We Are“ kennt vermutlich so gut wie jeder deutsche Metalfan, solche Hits dann mal Live zu sehen ist einfach eine Erfahrung für sich.

Und dann kam Hammerfall, der eigentliche Grund warum ich auf das Knock Out Festival wollte. Und ja sie lieferten eine Hammer-Show ab, spielten genau die richtigen Lieder und sorgten für allgemeine Euphorie. Und nachdem diese ihre Show beendetet hatten, war ich (und anscheinend ein Teil der Besucher auch, denn es wurde sehr viel leerer) der Meinung, dass es eigentlich nicht mehr besser werden könnte.

Als jedoch der letzte Act auf die Bühne trat, geradezu aus dem Metalhimmel hinabgestiegen (oder aus der Hölle hervorgekommen?) und ihre Show begangen, wurde ich eines Besser belehrt: Powerwolf aus dem Saarland, hauten mich komplett vom Hocker. Ich kannte bereits einige Lieder von ihnen, z.B. „Sanctified With Dynamite“. Doch was die 5 Wölfe für eine Show auf einer Live-Bühne machen könnten, hatte ich nicht erwartet. Alleine die Lichtshow und die verrückten Auftritte des Orgel bzw. Keyboard-Spielers waren bereits ein Highlight des Abends. Attila Dorn, der Sänger der Band, ist eigentlich ausgebildeter Opernsänger und das merkt man! Was für eine Stimme, was für eine Tiefe, man bekommt was Gänsehaut während dieser auf Englisch (oder auf Latein) die Texte von Powerwolf rezitiert. Diese sind sehr spirituell geprägt, da folgt ein „Hallelujah“ auf ein „When you wake up from the dead, and the angels give a head“, (aus „Resurrection by Erection“) Manche finden das obszön, jedoch passt es zum Gesamtbild der Gruppe, welche nur stark geschminkt auftreten und von den „Greywolf“-Brüdern gegründet worden sind.

Zu Anfang des Konzertes verkündet Attila, dass nun die Messe des heiligen Metals gefeiert werden würde. Und das erfolgte dann. Und was für eine Feier. Man kam kaum noch aus dem Headbangen und Mitsingen der Lieder heraus, nur zwischen den Liedern, wenn Attila wieder mit seiner rauchigen Stimme das nächste Lied ankündigte und dabei für den ein oder anderen Lacher sorgte, konnte man sich kurz wieder beruhigen um dann gleich beim nächsten Lied noch mehr abzugehen.

Zusammengefasst war es ein großartiger Tag. Ich kann nur empfehlen sich einige der Bands einmal anzuschauen und diese eventuell sogar Live zu besuchen, vor allem Powerwolf und Hammerfall sind da besonders zu empfehlen.

Darüber hinaus kann ich jedem Metal-Fan empfehlen, das Knock Out Festival in Karlsruhe zu besuchen. Man ist ständig umgeben von netten Leuten, toller Musik. leckerem Essen und natürlich Bier, was braucht man schon mehr im Leben?

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