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Super Besse und Human Tetris – sie begeistern2 min read

8. Mai 2018 2 min read

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Super Besse und Human Tetris – sie begeistern2 min read

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Auf ihrer Tour durch halb Europa haben die beiden Bands in renommierten Venues wie dem Paradiso Club in Amsterdam und dem Hafenklang in Hamburg gespielt. Am vergangenen Samstagabend haben sie dann in der Schüür Halt gemacht. Das Minsker Künstlerduo Super Besse eröffnete die Konzertnacht mit sphärischen Gitarrenklängen, rollenden Bassspuren und schnellen Drums, die sie per Knopfdruck auf dem Laptop herbeizauberten. Ihre Musik hatte zu Zeiten etwas von The Cure und kann als Cold Wave/Post-Punk eingestuft werden. Der russische Gesang Max Kulshas fügte sich auf wundervolle Weise in die Musik ein, die mit Alex Sinica am Bass eminent geprägt wurde. Abgesehen von ihrer Musik machen sie sehr provokante und ästhetische Musikvideos und Artcover, die gesehen werden müssen.

Viel zu schnell glitten sie dann wieder von der Bühne und machten Platz für die vierköpfige Moskauer Post-Punk-Band Human Tetris, die ihr zweitausendundachtzehn erschienenes Album Memorabilia präsentierten. Zu Beginn fielen mir die zwei sehr kleinen Gitarren von Arvid Kriger und Tonia Minaeva auf, die ihnen den Transport auf ihren Reisen erleichtern sollen wie ich nach dem Konzert von Tonia erfahren habe. Arvids tiefe Stimme, die sich mit den ausserweltlichen Klängen des Synthesizers bedient von Tonia, dem treibenden und teils fuzzigen Bass von Maxim Zaytsev und Ramil Mubinovs rasend schnellen Schlagzeugkünsten fulminant vermischte, verlieh ihrem Auftritt eine einzigartige Prise Salz. Ramil meisterte sein Schlagzeug gar so schnell, dass das Kickpedal ausgetauscht werden musste. Auch Tonias Stimme gefiel mir sehr, da sie so weit weg zu sein schien und doch beinahe fassbar. Mit all dem Hall und Reverb auf den zwei Stimmen und den leichten Gitarrenmelodien schwebte man in anderen Sphären, wobei die trippelnden Hi-Hats, die vollen Crashs und die peppigen Rides diesen Effekt umso mehr verstärkten. Allgemein wechselte sich ihr Sound von Gute-Laune-Musik zu nachdenklich-nebulos und wiederum in andere Richtungen.

Nach ihrer sehr schönen Darbietung erzählte mir Ramil im gemütlichen Gespräch am Feuer von ihrem zwanzigminütigen Auftritt an einem kroatischen Festival, der deshalb so kurz war, weil die Veranstalter blau waren und deshalb die Spielzeiten nicht mehr unter Kontrolle hatten. Dafür bekamen die Bandmitglieder ganz viel Jägermeister geschenkt und schlussendlich betrunken wie sie waren, spielten sie einen langen Basketball-Match mit einer Jägi-Flasche.

Zum Schluss bleibt mir noch zu schreiben: MUDAK, ein russisches Fluchwort, das ich in dieser Nacht gelernt habe.

 

 

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