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Laughing Scars2 min read

3. September 2018 2 min read

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Laughing Scars2 min read

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Überfüllte Rettungsboote und Flüchtlingsunterkünfte sind uns aus den Medien bestens bekannt. Sind wir bereits darauf konditioniert, Bilder von Geflüchteten auf eine bestimmte Art und Weise zu sehen? Diese Frage stellt sich der Fotograf Jojo Schulmeister. In der Ausstellung «Laughing Scars» zeigen die Kuratorinnen Alessa Widmer und Carla Peca seine Porträts von Flüchtlingen auf Lesbos.

Seit 2016 reist der in Zürich lebende Fotograf regelmässig auf die griechische Insel Lesbos. Im Flüchtlingslager Moria stellt er sich die Frage, wie man über die Geflüchteten berichten kann. Anstelle von Bildern, die über die Bedingungen der Flüchtlingslager berichten, konzentriert Jojo Schulmeister sich auf Details: Lachen, Hände und Narben. Die Ausschnitte sind frei von kulturellen Codes. Der Betrachter betrachtet den porträtierten Menschen auf Augenhöhe. Der 35-jährige Fotograf fokussiert auf junge Männer, denn es sind auffallend viele junge Männer, die diese Reise übers Mittelmeer antreten. Sie sind Flüchtlinge, aber dieses Merkmal wird nebensächlich. Vielmehr sind sie Gleichgesinnte, die einfach unglaublich grosse Ungerechtigkeit erfahren, da sie in einem anderen Land geboren wurden. Schulmeister sagt: «Wie auch immer man die Geschichte erzählt: Es bleiben reale Menschen mit einer Herkunft, einer Geschichte und der Hoffnung auf ein neues Leben.» Seine Fotografien zeigen einmal mehr, wie wenig Sinn Abschottung und Ausgrenzung in einer Welt macht, in der wir verbunden durch Ökologie, Wirtschaft und Politik miteinander leben und dass die Idee der vermeindlich Fremden auch nur eine soziale Konstruktion ist.


Wer die Ausstellung besuchen möchte, kann dies noch bis zum 09. September im Projektraum 13 beim Dynamo in Zürich tun. Die Ausstellung ist täglich von 11 – 20 Uhr geöffnet.

https://www.facebook.com/events/421893818294486/

Text: Corina Rainer
BU 1: Das Lachen von Ali, 20Jahre aus Syrien.
BU 2: Alis Hände und seine Narbe.

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