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Beautiful Boy2 min read

4. Februar 2019 2 min read

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Beautiful Boy2 min read

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«Close your eyes. Have no fear. The monster’s gone, he’s on the run. And your daddy’s here» singt John Lennon in seinem Song «Beautiful Boy». Ganz wunderbar passen diese Worte zum gleichnamigen Film, basierend auf den Büchern von David und Nic Sheff. «Hab keine Angst. Das Monster ist gegangen.» Es ist das Versprechen eines Vaters an seinen Sohn. Ein Versprechen, welches in dieser Geschichte leichter gesagt als getan ist.

David Sheff (Steve Carell) und sein 18-jähriger Sohn Nic (Timothée Chalamet) haben eine unglaublich enge Vater-Sohn-Beziehung. Jedenfalls glaubt das David, bis er eines Tages feststellen muss, dass er seinen Sohn nicht mehr erkennt. Nic ist drogenabhängig.
David versucht alles, um einen Ausweg zu suchen, aber alles was sie finden, ist die Erkenntnis, dass es diesmal keinen gibt. Nun kann David seinem Sohn die Angst nicht wegnehmen.

Der Regisseur, Felix Van Groeningen, benutzt verschiedene zeitliche Ebenen, die dem Film eine Dynamik geben. Mal sehen wir Nic als unbeschwertes und glückliches Kind, dann wieder als von Drogen gezeichneten Jugendlichen.  Ab und zu blickt man gar nicht mehr durch, was nun in der Gegenwart spielt und was schon geschehen ist. Durch die Musik wird die Gegenwart mit der Vergangenheit verbunden. Während also David mit einem jungen Nic im Auto sitzt und die beiden lauthals zur Musik mitschreien, wird die Szene immer wieder durch die gegenwärtige Situation unterbrochen.
Nämlich wie Nic komplett durchnässt im strömenden Regen von David gefunden wird, nachdem er einen Rückfall hatte. Während dem Wechsel der Szenen bleibt die Musik jedoch immer die gleiche und schafft so eine Konstante.

Der Film zeigt auf eine grundehrliche Weise, wie es ist, wenn man von der Sucht gesteuert wird, wenn man so abhängig von etwas ist, dass man ohne die Droge, welche auch immer es sein mag, nicht mehr leben kann und will.
Als Nic nach einer Überdosis im Spital landet fragt ihn ein Arzt, was sein Problem sei. Nic antwortet, er sei ein Alkoholiker und ein Drogensüchtiger.
«Nein», sagt der Arzt, «so behandelst du dein Problem.»
Nicht in der Droge selbst liegt das Problem, sondern im dahinterliegenden Grund, wieso er sich überhaupt der Realität entziehen will.

Felix Van Groeningen will uns mit diesem Werk daran erinnern, wie schnell man in einen solchen Teufelskreis reinfallen kann, und dass alle davon betroffen sein können. Nicht alle haben das Glück einen Vater wie David zu haben, aber es gibt Hilfe und, leider nicht immer aber manchmal, kann man das Monster in die Flucht schlagen.

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