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Ethiojazz is big now all over the world – Mulatu Astatke3 min read

8. April 2019 3 min read

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Ethiojazz is big now all over the world – Mulatu Astatke3 min read

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Das Moods ist randvoll am Sonntagabend, das ist auch kein Wunder denn der Gottvater des Ethiojazz ist im Haus mit seiner 7-Köpfigen Band mit der er Europa und bald auch wieder die Welt bereist. Das Konzert beginnt mit einer epischen Freejazz Impro der gesamten Band bevor Mulatu die Bühne betritt. Und der Moment ist da Mulatu schreitet auf die Bühne und der Saal scheint in Lärm zu zerbersten, es wird geschrien, gepfiffen, gejubelt und geklatscht. Mulatu bedankt sich kurz, und die Musik beginnt.

Viele Instrumente füllen die Bühne; mehrere Trompeten, ein Sax, Djembes und andere traditionelle afrikanische Instrumente, Ein Cello zwei Keyboards, ein Bass und ein Vibraphon und natürlich verschieden andere Perkussionselemente.

In jedem Stück performt ein anderer der Band ein episches Freejazz solo das einem vom Hocker haut besonders der Cellist geht dermassen ab, dass es ihm mehrere Haare seines Bogens zereisst. Auch ein sehr schöner Moment war als der Djembespieler noch ein traditionelles äthiopisches  Lied anstimmte.

Zum schluss nach einem langen tobenden Applaus stimmt die Gruppe noch einmal ihr bekanntes Lied an; Yegelle Tezeta. Und es wird erneut getanzt und im Takt geklatscht.

 

Ich habe Mulatu Astatke vor dem Konzert getroffen:

Elia Brülhart: Wie ist die Tour mit den Heliocentrics zu Stande gekommen?

Mulatu Astatke: Ich war an der Harvard zu diesem Zeitpunkt und ich wurde an die Red Bull Music Academy in Kanada eingeladen, und da traf ich diese Frau von London, wo sie Kontakte zu vielen Konzerthäusern und Klubs und allem möglichem hatte, und sie fragte mich ob ich in London performen möchte. Da ich gerade eine Pause hatte, sagte ich ja ich kann für einen Gig nach London kommen. Und als ich da ankam erwähnte sie dass sie die Heliocentrics kennt, und da arrangierte sie mir ein Konzert mit den “Helios” in London in einem Klub der Garage hiess oder so etwas. Und so kamen wir erstmals zusammen. Und die Leute liebten das Konzert, die Musik und das ganze Arrangement, und so begannen wir in England und Europa zu touren.

EB: Wenn du mit irgendeinem Künstler oder Musiker kollaborieren könntest, für wen würdest du dich entscheiden?

MA: Ich bin im Moment sehr an die Kultur der “Bush People” in Äthiopien gebunden. Ich habe ein Projekt mit diesen Menschen gestartet, ein Fusionsprojekt, ein experimentelles Projekt. Ich bezeichne diese Menschen immer als Wissenschaftler des Tons. Sie kreierten so viele verschiedene Instrumente die man auf der Welt gar nicht kennt. Ich liebe es mit ihnen Musik zu machen.

EB: Wie schreibst du deine Musik? Hast du ein Konzept hinter den Liedern? Erzählst du eine Geschichte?

MA: Ich komponiere viel, schreibe viel und experimentiere viel mit Musik. Ich habe schon über die orthodoxe Kirche in Äthiopien geschrieben und auch im Stil der Musik des 4. und 5. Jahrhunderts. Und momentan arbeite ich an einer Oper die sich mit der Technik des Dirigieren aus eben dieser Epoche in Afrika beschäftigt. Egal an welcher Universität auf der Welt du Dirigieren studierst, zuerst lernst du immer diese Bewegung; “macht eine senkrechte und eine waagrechte Linie mit seiner Hand”, und wir hatten diese Bewegung bereits im fünften und sechsten Jahrhundert. Das beweist woher sie kommt, und deshalb mache ich diese Oper.

EB: Denkst du dass deine Musik einen grossen Einfluss auf die Entwicklung der Jazzszene hatte, so wie sie jetzt ist?

MA: Ja ich denke schon. Ethiojazz ist sehr gross und sehr präsent zu diesem Zeitpunkt egal wo du hingehst ob du  Brasilien, Australien oder Europa bereist, Ethiojazz ist sehr gross heutzutage. Jetzt ist es 50 Jahre her seit ich die Ethiojazzbewegung in Newyork gegründet habe. Und überall wo ich hingehe, egal ob Amerika, Europa überall sind meine Konzerte ausverkauft. Und ich bin sehr dankbar für das Verständnis und für die Liebe dieser Musik.

EB: Was ist das letze Lied das du dir angehört hast?

MA: Ich habe für mich selbst ein Stück geschrieben, das “Mulatu” heisst, das höre ich mir oft an.

 

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