Musik

Wilder Wahnsinn aus der Wüste – Tinariwen im Salzhaus in Winterthur2 min read

11. November 2019 2 min read

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Wilder Wahnsinn aus der Wüste – Tinariwen im Salzhaus in Winterthur2 min read

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Tinariwen ist mit ihrem neuen Album „Amadjar“ auf Tour. Letzten Freitag, dem 8. November, beehrten sie das Salzhaus in Winterthur mit einem Konzert.  Sie präsentierten  von Nordafrikanischer Musik inspirierter fetziger Blues-Rock, mit  tamaschekischen und französischen Texten welche sie teils auch mit traditionellen Tänzen verbinden. 

Die Band, deren Namen übersetzt, so viel wie „Wüste“ oder „leerer Ort“ bedeutet, kombiniert traditionelle Musik des Volks der Tuareg, mit modernen Instrumenten, wie der elektrischen Gitarre und dem E-Bass. Dieses Genre nennt man auch „Tichumaren“. Derjenige Musikstil hat einen geschichtlichen Hintergrund, der Name ist abgeleitet vom französischen Wort chômeur was arbeitslos bedeutet. Die Musik entstand als eine Ausdrucksform der soziopolitischen Schwierigkeiten der Tamasheq, nachdem die kolonialen Mächte Nordafrika verliessen. Heutzutage ist die Musik zwar wenig mit diesem Ursprung verbunden, aber bleibt doch im Inhalt meist politisch.

Mit einem sanften Lied klingt die Band den Abend ein, es herrscht eine heitere Stimmung im Salzhaus in Winterthur; es wird geredet und gelacht, geschrien und gepfiffen und mit den Gläsern geklimpert. Nach dem ersten Lied betritt der Bandbegründer; Ibrahim Ag Alhabib die Bühne und wird mit tosendem Applaus begrüsst. Drei der Musiker sind Teil der festen Besetzung; nämlich bespielt einer davon die Bassgitarre, einer ein Komplex aus verschiedenen Perkussionselementen, und einer ein “Bassdjembe mit welchem er den Grundrhythmus angibt. Die vier restlichen Musiker tauschen ihre drei Gitarren miteinander aus. Eine davon ist eine klassische, zwei sind elektrische. Der Gesang wird von allen ausgeübt ausser vom “Schlagzeuger”.

Im Verlauf des Konzerts wird die Musik immer härter und tanzbarer, bis zum Höhepunkt, als der eine der “Frontmans” welcher schon andauernd, solange er die Gitarre nicht in der Hand hielt, einen traditionellen Tanz ausübte, das Publikum noch mehr animiert, abzugehen, beginnt die Menge zu toben. Es ist die Stimmung eines ekstasischen Rockkonzertes welche aufkommt. Alles springt und tanzt wie wild. Die Menge ist begeistert.

Zum Schluss betritt noch eine weibliche Tänzerin die Bühne und begleitet die Musik mit ihren Bewegungen und das Publikum stimmt zugleich ein. Ein Wahnsinnsspektakel!

 

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