Aufgemischt Magazin Musik

Es wird Zeit für die Plattentaufe! Cold Reading feiern morgen ihr Album “ZYT” in der Schüür: Wir stellen sie euch vor5 min read

6. März 2020 4 min read

Autor:in:

Array

Es wird Zeit für die Plattentaufe! Cold Reading feiern morgen ihr Album “ZYT” in der Schüür: Wir stellen sie euch vor5 min read

Reading Time: 4 minutes

Ende Januar haben sie ihr dreiteiliges Konzeptalbum “ZYT” herausgebracht. Die Rede ist von der Luzerner Indie-Band Cold Reading. Morgen Samstag spielen sie in der Luzerner Schüür und taufen ihre Platte. Wir stellen sie euch hier vor.

Die fünfköpfige Indie-Band Cold Reading aus Luzern hat vor gut einem Monat ihre zweite Platte herausgebracht. Auf “ZYT” befassen sie sich mit dem Thema “Zeit” und versuchen dabei dieses komplexe Thema in drei verschiedenen Herangehensweisen textlich und musikalisch zu behandeln.

Die drei gestaffelt veröffentlichten EPs haben sie in drei verschiedenen Zeitformen betitelt: “Part 1: Past Perfect”, “Part 2: Present Tense” und “Part 3: Future Continuous”. Auf dem Konzeptalbum finden diese unterschiedlichen Teile nun zusammen und präsentieren sich als Ganzes. Das Album, welches nur schon von der dynamischen und interaktiven Aufmachung her etwas ganz Spezielles hergibt, wurde gemeinsam mit einem Hörspiel, welches die im Album integrierte Song-Trilogie “Through the Woods” inhaltlich ausführlicher wiedergibt.

Eine Tour quer durch Europa hat die Band bereits hinter sich, bevor sie morgen die offizielle Release-Show in der Schüür in Luzern zum Besten geben. Wir durften Alain, dem Gitarristen der Band drei Fragen stellen.

Drei Fragen an Alain Schurter, Gitarrist von Cold Reading

Welches Erlebnis hat euch auf der Tour am meisten geprägt? Welche Erfahrung möchtet ihr unbedingt wieder machen?

Das mag jetzt etwas abgedroschen klingen, aber ich glaube das was einen am meisten prägt auf einer Tour sind die Leute, die man kennenlernt. Jeden Tag ist man in einer anderen Stadt, arbeitet mit anderen Veranstalter*innen und trifft immerzu neue Gesichter, welche zu den Konzerten kommen. Daraus können durchaus sehr enge Bekanntschaften entstehen, was das eigene Leben natürlich sehr bereichert. Das Schönste ist natürlich auch, wenn man an einem Ort spielt und dort Altbekannte antrifft, welche man schon lange nicht mehr gesehen hat. Zum Beispiel haben unsere guten Freunde der österreichischen Band Backwards Charm (unbedingt auschecken!) unsere Show in Wien veranstaltet. Zusätzlich hat ein alter Schüler von Mike Portmann (Gesang, Keys) für uns das Catering gemacht. Die familiäre Stimmung hat natürlich sehr zur gesamten Atmosphäre des Abends beigetragen. Das ist selbstverständlich auch eine Erfahrung, die man immer gerne wieder macht und natürlich auch die strengen Tage auf Tour ungemein aufhellen.

Bild: Fabjola Baruci

Werden sich Dinge verändern, neu entwickeln, wenn ihr das erste Konzert auf Tour mit der morgigen Plattentaufe vergleicht?

Ja auf jeden Fall! Das Konzept an der Plattentaufe unterscheidet sich insbesondere darin, dass wir das ganze Album von A bis Z durchspielen werden. Selbstverständlich passen wir das Bühnenbild auch entsprechend an, damit dieses mit dem Konzept kongruent ist und entsprechend zur Atmosphäre beiträgt. Wenn wir auf Tour sind, können wir uns leider keine solche Produktionen leisten, da wir meist in kleineren Venues spielen. Wir haben uns allerdings im Hornbach für wenig Geld ein paar Lampen gekauft, welche zur Stimmung des Sets beitragen und auf der Bühne den aktuellen Press Shot imitieren sollen.

Zu euerer EP “ZYT”: Welche Erkenntnis konntet ihr durch das Schreiben und Spielen des Albums in Bezug auf das Thema “Zeit” machen? Was veränderte sich in euch?

Während des Schreibprozesses haben wir oft über unsere Entwicklungsgeschichte als Band wie auch als Menschen diskutiert. Oft fanden wir uns dabei, dass wir in der Vergangenheit schwelgten oder uns in die Zukunft träumten und dabei das Hier und Jetzt wie ausgeblendet haben. Ich denke, was uns alle verbindet, ist der Wunsch mehr im Jetzt zu leben und dieses zu erleben und zu geniessen. Ich persönlich versuche mich bewusst mehr darauf zu konzentrieren, seit wir mit dem Albumprozess angefangen haben. Natürlich fällt es mir nicht immer leicht, da man sehr schnell abdriftet. Aber dazu habe ich mir diverse Reminders gemacht, welche ich so platziert habe, dass ich sie kaum übersehen kann. Wie zum Beispiel an meinem Bildschirm im Büro. Klingt fast etwas esoterisch, aber es bringt effektiv was für das Seelenwohl! (lacht) Was die Band anbelangt, haben wir gelernt spontaner zu sein und uns mehr auf das zu fokussieren, was uns Spass macht. Viele Songs auf “ZYT” sind denn auch durch Jams entstanden, ohne konkrete Vorstellungen und Vorgaben. Diesen Approach wollen wir auch künftig weiterverfolgen und einfach ohne Barrieren unsere Musik entstehen lassen.

Morgen ist die Albumtaufe. Ab in die Schüür!

Die fünf Luzerner lassen morgen die Champagnerkorken knallen und zelebrieren die offizielle Taufe ihres Babys. Tickets gibt es noch im Vorverkauf oder morgen Abend an der Abendkasse. Türöffnung: 19:30 Uhr, Konzertbeginn: 20:30 Uhr.

Supportact sind Ja Ja Dickicht & Pillowism. Nach dem Event gibt es im Erdgeschoss die Afterparty, geschmissen von DJ Steto Radelmann.

 

+++ Hinweise der Schüür zur besonderen Einlasssituation wegen des Coronavirus +++

Liebe Gäste

Wir freuen uns euch mitzuteilen, dass das Konzerthaus Schüür vorerst die geplanten Konzerte durchführt. Dies haben wir in Absprache mit den kantonalen Behörden entschieden.

Dennoch bitten wir Euch um Folgendes:

  • Benutzt den Vorverkauf, so haben wir die Kontaktdaten aller Besucher
  • An der Abendkasse werden sämtlich Gäste mit Namen und Adresse registriert
  • Jeder Gast wird befragt, ob er sich in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten hat (Italien, China, Südkorea, Iran, Singapore). Gästen, welche diese Frage bejahen, wird der Zutritt verwehrt.
  • Wer sich krank fühlt, soll zu Hause bleiben
  • Wer gesund ist und kommt, soll von den zahlreichen Desinfektions-Spendern im Haus Gebrauch machen – deswegen haben wir die jetzt aufgehängt
  • Wer husten muss, soll das in seinen Ellbogen tun

Quelle: Konzerthaus Schüür

Open in Spotify

Titelbild: Aira Joana

Array