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Die Angst vor dem Tanzen und die neue Single von L’Impératrice2 min read

24. Juni 2020 2 min read

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Die Angst vor dem Tanzen und die neue Single von L’Impératrice2 min read

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Hört! Die Herrscherin meldet sich zurück. Nach der letzten Single erscheint heute eine neue. Sie trägt den Namen „Voodoo?“ und erklingt etwas zurückhaltender als erwartet. Dennoch wirkt das funkige Lied ungewohnt eindringlich.

Wie oft steht man doch im Klub, wippt mit der Musik mit und schaut denjenigen Menschen zu, die gerade die Nacht ihres Lebens feiern, aus sich herauskommen und in den Boden stampfen. Entweder man fühlt sich fehl am Platz, nervt sich über seine eigene Starre, oder springt über den eigenen Schatten und stürzt sich ins Getümmel.

Davon handelt der neue Track von L’Impératrice. Mit der subtilen Art, Funkvibes in Lieder einzuspielen, erscheint auch dieses Lied der französischen Gruppe. Diesmal geht es textlich um das Thema der Tanzkultur. Es geht um den eigenen, inneren Kampf, sich zu lösen, sich ohne Ängste für die Tanzfläche zu öffnen. Mit Strophen wie „I’m the worst you’ve ever seen, I’m as groovy as a bamboo“ erzählt die Sängerin von genau diesen Hemmungen, zu schlecht für die Tollen und Schönen zu sein, welche auf dem Fest sind.

In einer anderen Passage spürt die Erzählerin ein Kribbeln in den Hüften, ein unbewusstes Verlangen nach Ekstase und fragt sich: „I feel something in my knees, Is it music or new voodoo?“ Die Musik geht mit der Sprache mit. Doch tut sie das genügend? Passend tanzbar ist sie, doch hätte man im Zusammenhang mit der Thematik im Text beinahe etwas frechere und weniger zurückhaltendere Komposition erwarten können. So wie man es sich bisher von L’Impératrice gewohnt ist. Dennoch sorgt die Musik des Quintetts nach wie vor für ein auditives Sonnenbad und macht Lust auf mehr.

Zum Track sagt die Band selbst: “Ironischerweise sind es die Menschen, die sehr “schlecht” tanzen, die ausbrechen und sich gehen lassen, diejenigen welche man wahrnimmt und bewundert”. Davon können sich viele von uns eine Scheibe abschneiden. Denn Musik ist wahres Lebenselixier und auf der Tanzfläche geht es um die Interaktion zwischen unserem Geist und dem Körper. Oder wie es L’Impératrice so schön zu sagen vermag: “Die Tanzfläche ist der Spiegel unserer gesellschaftlichen Leichtigkeit und unserer Beziehung zu unserem Körper.”

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Bild: Gabrielle Riouah

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