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Reissende Atmosphäre und ziehende Saitenklänge- The Nothing Is Spreading von LOST IN A DETAIL2 min read

17. September 2020 2 min read

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Reissende Atmosphäre und ziehende Saitenklänge- The Nothing Is Spreading von LOST IN A DETAIL2 min read

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“Those who still think that listening isn’t an art should see if they can do it“ , steht auf der Bandcamppage, gleich unter dem Bandportrait der jungen  Band aus Zürich. Mit ihrem Debüt durchbrechen die vier Musiker zwar keine grossen Schranken aber geben doch einen würzigen ersten Einblick in ihr musikalisches Schaffen. Variation und Atmosphäre sind jedenfalls genug vorhanden.

Zu Beginn faden sanft, Field Recordings herein, die an Bahnhofs- oder Flughafendurchsagen erinnern. Der Start in den Abflug, dieses ersten Projekts. Während die Lautsprecherstimmen und Geräusche immer wieder herbei und hinfort schweben, setzt ein Synthklang ein,(betätigt von Bruno Kessler), welcher Klangmässig an frühen, deutschen Progressive Rock erinnert, jedoch mit modernerer  elektronischer Technik. Nach kurzer Zeit setzen auch Andi Huber und Koni Wäch an den Gitarren mit langsamem Gezupfe an der Gitarre ein. Diese hohl klingenden Gitarrenklänge machen jedoch die klare Beziehung zum Postrock hörbar. Und genau an diesen Saiten wird der zweite Track und somit das gesamte Album im doch recht klassischen Postrockstil herbeigezogen. Auch hier sind in einem weichen Übergang erneut die Durchsagen zu hören. Ein atmosphärischer spannender Einstieg mit grossartigem Sounddesign.

Auf dem Rest des Albums schwebt die Musikalität doch immer in ähnlichen Ebenen, es ist klassischer Postrock, mit leichten Shoegaze-Einflüssen. Offene Harmonien, die sanft beginnen und sich gepaart mit den Drums (Jakub Niziol), zu einem grossen Feuerwerk aufbauen und wieder in sich zusammenfallen. Ein Song der stark aus dem Album heraussticht ist der dritte; “Cocained0t” der gleich zu Beginn sehr hart und fast schon mechanisch beginnt und um einiges mehr an Dynamik aufweist als die anderen, dadurch geht natürlich eben diese durchziehende gekonnt gespielte Atmosphäre in diesem Lied ein wenig unter. Ein kurzer, stilistischer Unterbruch, eine aufweckende musikalische Linie.

Durchgehend ist es doch, mit einer kleinen Ausnahme, Easy-Listening-Post-Rock. Schöne Harmonien, vertraute pulsierende Struktur, mitreissende Rhythmik, und eine weiten Atmosphäre. Ein sehr gelungenes Debüt, man ist gespannt auf weitere Projekte.

Lieblingslied: Harmony, But No Love

 

Bild: Donat Tobler

 

 

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