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Was ist denn dieses Echolot Festival? – Kilian Mutter im Interview4 min read

30. September 2021 3 min read

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Was ist denn dieses Echolot Festival? – Kilian Mutter im Interview4 min read

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Vom 21. bis am 23. Oktober wird das Echolot Festival in der Luzerner Neustadt zum ersten Mal über die Bühne gehen. Im digitalen Raum traf ich Kilian Mutter, einer der Initiant:innen des Echolot Festival. Mit roter Mütze und goldener Brille erzählt er mir, was seine Highlights des Programms sind und wie es von der Idee zur Realisation kam.

 

Rebecca Emmenegger: Warum «Echolot»? Wagt ihr euch etwa in unbekannte Gewässer?

Kilian Mutter: In erster Linie gefiel uns der Klang des Wortes. Symbolisch übertragbar auf das Festival steht der Begriff dafür, Schallwellen auszusenden und zu schauen, wie die Resonanz sein wird. Es kann schon sein, dass auch Leute vor den Kopf gestossen sein werden, auch diese Resonanz soll bei uns ankommen. Was wir sicher nicht sein möchten ist ein bequemes Festival, was nur dazu da ist, das Publikum zufrieden zu stellen.

RE: Woher stammt die Idee zum Echolot Festival?

KM: Die Idee ist schon ein paar Jahre alt. Benedikt Geisseler meinte zu mir, ihm schwebe was vor, was so in Luzern noch nicht existiere. Die Idee kam lange nicht in die Umsetzung, bis dann die Coronakrise kam und Benedikt mehr Kapazität hatte, um die ganze Sache ins Rollen zu bringen. Im Sommer 2020 gingen die ersten Meetings des Echolots über die Bühne.

RE: Wer engagiert sich für das neue Festivalformat?

KM: Es sind viele Leute aus dem Radio 3FACH Umfeld. Einige sind auch vom B-Sides Festival oder der Sommerbox des Luzerner Theaters, die bereits viel Erfahrung mitbringen. Es sind Menschen aus diesem Dreieck sowie einige weitere, die noch nachträglich ins Boot geholt wurden.

RE: Was ist deine Position in der Organisation des Festivals?

KM: Grösstenteils bin ich in der Programmation tätig, dadurch bin ich auch in die Vorproduktion der Konzerte involviert, wo ich als Schnittstelle zwischen den Künstler:innen und der Infrastruktur agiere.

RE: Nach welchen Kriterien habt ihr die Künstler:innen gebucht?

KM: Die Auswahl der Bands wurde so getroffen, dass ihr Klang gut zur Räumlichkeit passt. Durch das konnte man auch experimentellere Acts buchen, die beispielsweise besonders gut in einer Kirche oder etwa in einem Raum für Kunst klingen. Wir haben versucht, nicht zu viele internationale Acts zu buchen. Einerseits, weil wir nicht Acts für einen einzigen Auftritt einfliegen möchten, aber natürlich auch pandemiebedingt, so dass wir etwas mehr Planungssicherheit gewährleisten konnten.

RE: Ist die dezentrale Organisation der Locations eine Anpassung an die Pandemie oder erfüllt sie auch einen anderen Zweck?

KM: Zu Beginn der Planung wussten wir noch nicht, wie sich die Situation mit der Impfung und den Zertifikaten entwickeln wird. Wir entschieden uns, das Festival in einer Dimension zu halten, in der es auch ohne grössere Lockerungen der Massnahmen möglich gewesen wäre, das Festival durchzuführen. Die dezentrale Gestaltung stand somit von Anfang an fest und wurde mit einem besonderen Fokus auf die Neustadt von Luzern ergänzt.

RE: Was sind deine Highlights des Festivals? Was sollte mensch nicht verpassen?

KM: Sehr gespannt bin ich auf HATEPOP mit Jessica Jurassica. In dieser Kombination sehe ich viel Potenzial. Ein weiteres Highlight für mich ist die deutsche Rapperin Fuffifufzich, die ihr erstes Schweizer Konzert spielen wird. Ein Must-See am Donnerstagabend ist Mario Batkovic, der den brutalistischen Bau der Johanneskirche bespielen wird. Da freue ich mich auf die Kombination seiner Musik mit dem Visuellen der Location. Colliding Fields darf man auch nicht verpassen. Sie werden was Installatives zeigen und erst den Raum inspizieren, bevor sie sich entscheiden, was sie aufführen werden.

RE: Wie sieht das Rahmenprogramm aus und wie steht es um die Verpflegung?

KM: Es wird fahrende Wägen geben, die sich von Venue zu Venue verschieben können. Dort findet man das gesamte Getränkeangebot des Festivals inklusive des Festivalbiers! Auf der Brache hinter dem «En Bas» wird es einige Stände mit kulinarischem Angebot geben. Einige Gastronomiebetriebe rund ums Himmelreich-Areal sind Partner:innen des Echolot, dazu gehören das Restaurant Petrus, das Kaffeekranz und auch das Café/Bar Alfred.

RE: Gibt es schon Zukunftsvisionen für das Festival?

KM: Sicher werden wir die erste Ausgabe Revue passieren lassen müssen. Unser Ziel ist ein jährliches Format, dass jeden Herbst stattfindet. Die Locations können variieren und auch bestehende Konzertlokale könnten in Zukunft Teil des Echolots werden. Wichtig ist uns, dass es organisch und in gesundem Masse wächst und nicht die Reize der ersten Ausgabe verliert.