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Nativ zeigt mit «Marathon» seine verschiedenen Facetten2 min read

29. April 2022 2 min read

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Nativ zeigt mit «Marathon» seine verschiedenen Facetten2 min read

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Nativ veröffentlicht mit «Marathon» am 29. April sein zweites Solo-Album. An der Listening Session im Exil stellte er es erstmals vor. Neben Trap-Nummern finden auch sentimentale Songs darauf Platz.

Text: Adina Steimer

«Marathon» heisst das zweite Solo-Album von Nativ. Zwei Wochen vor Release stellte es der Berner Rapper an einer Listening Session im Zürcher Club Exil vor. Die Stimmung war locker, es gab Getränke und kleine Snacks. Extra für den Abend kreierte er zudem mit einem Alkoholhersteller einen Drink.

Mit einer kleinen Verspätung begann die Vorstellung von «Marathon». 16 Tracks ist das Album lang, produziert wurde es von Sperrow. Den Titel dafür hat der Rapper sehr bewusst gewählt: «Jeder Mensch läuft ein Leben lang einen Marathon in Richtung Glück und Anerkennung.»

Mehr als Trap

Auf der Platte sind zeitgenössisch viele Trap-Beats zu finden, manchmal etwas softer, manchmal härter. Doch etwas unterscheidet Nativ von vielen anderen Rapper:innen: er kann mehr als «nur» Trap. Die ruhige Pianonummer «1932 – 2020» befasst sich sentimental und schön zu gleich mit einem persönlichen Verlust.

Zudem webt er in die Songs politische Statements ein. Teils sehr offensichtlich, wie der Track «L.» zeigt, der sich mit dem Umgang mit Geflüchteten in Europa befasst. Es ist eine wütende, traurige Nummer.

Gegenseitig zuhören

Doch Wut aufeinander bringt oft nichts; «Gerade in den letzten zwei Jahren haben sich die Menschen nicht zugehört», erklärt er dem Publikum den Track «Orare.». Nativ performte diesen Track live, unterstützt durch Visual im Hintergrund. «Orare.» versprüht leichte 80er-Pop-Vibes, es ist die massentauglichste Nummer des Albums.

Nativ präsentiert sein neues Album live. / Bild: Adina Steimer

Das einzige Negative an der Listening Session war die Lautstärke der Boxen, der Klang war phasenweise zu laut. Gute Musik wird nicht zwingend besser, je lauter sie ist. Und das Album ist gut. Das Wechselspiel aus ruhigen und schnelleren Nummern funktioniert, die Lyrics sind intelligent und haben eine Message.

Zum Schluss, bei den Danksagungen, wird Nativ emotional. Die letzten zwei Jahre haben viel von ihm abverlangt. Umso schöner, dass ein vielfältiges Album entstanden ist. Eine sehr wichtige und auch schöne Message des gesamten Albums rappt Nativ auf «Free blanket.»: «Das ist kein Ende, sondern ein Neustart.»

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Titelbild: zVg