Im diesjährigen Satellitenlokal der Kilbi, dem Kleinkino Kran, gibt die Künstlerin Víz ein Konzert. Düsterer Sound gemischt mit Field Recordings, Ein «Elegiac Body Horror Soundtrack » Eine dynamisch-atmosphärische Reise durch finstere Klangwelten begleitet durch wärmende Vokalphrasen.

Es ist Sonntagnachmittag in Düdingen. Vereinzelt bewegen sich Besucher der Kilbi in das Kleinkino Kran. Die Kinosessel stehen bereit, gereiht um das Set-Up der Künstlerin. Nachdem sich der Saal füllte und die Schiebetüren gezogen, und der Raum in Dunkelheit geworfen wurde, schreitet die Künstlerin an ihr Pult, und beginnt, in blaues Licht geworfen, ihre Performance.

Der Sound der Künstlerin schwebt zwischen Genrebezeichnungen. Mit Neo-Classical-Elementen, Dronesequenzen, Noise und Fieldrecordings ergibt sich ein spannendes, pulsierend-hypnotisches Klangkonstrukt. Der Wechsel der Dynamik wird innerhalb der Performance besonders bemerkbar, wahrlich ensteht ein Spannungsbogen. Die Musik schwankt atmosphärisch zwischen düster-unheimlichen Passagen und behutsam-warmen  Elementen, aber verbleibt doch insgesamt immer in der Stimmung der Düsterkeit und der Finsternis.

Als Zuhörer:in wird man von Víz akustisch an der Hand geleitet, ja getragen in die düsteren Klangwelten, welche sie erschafft. In neuer Sphäre angekommen, lässt sie los und füllt den Raum mit ihren Gesängen, die in jeder Sequenz eine neue Stimmung erhält und so die jeweilige akustische Ästhetik vollendet.

Ein spannendes Projekt und ein schöner Space an der Kilbi Bad Bonn, wo man sich vom Festival entfernen konnte um wahrlich in Klangwelten einzutauchen, und von den stimmungsreichen Überbleibsel des nächtlichen Sturmes zu entfliehen und sich dabei von Víz akustisch begleiten zu lassen.

Bild: frachtwerk / Elia Brülhart