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Das NON Openair – Ein Festival in Symbiose mit dem Ort3 min read

21. September 2022 3 min read

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Das NON Openair – Ein Festival in Symbiose mit dem Ort3 min read

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Einer der Gründer:innen des NON Openairs und mitverantwortlich für die Programmierung des Festivals – Silvan Heggli – war diesen Montag an der anderen Seite des Telefonapparats. Er führte uns mit seinen Worten hinter die Kulissen des lauschigen Herbstfestivals auf dem Weingut Sitenrain. Etwas NON Geschichte aus mehreren Perspektiven gefällig?

Die Gründer:innen des NON Kulturvereins sind eine Freundesgruppe rund um die Weingutbetreiber:innenfamilie. Der Kulturverein, welcher das Festival organisiert, versteht sich jedoch als losgelöst vom Weingut, erklärt Silvan. Und doch besteht eine immer dagewesene Verbindung von freier Geländenutzung über Sitenrainer Weinausschank. Viele Jahre zurück – 2011 – fand das erste NON Openair statt. Die Erstausgabe mit Acts aus dem Umfeld der Veranstalter:innen wurde von rund 100 bis 150 Menschen besucht. Der kleine grosse Erfolg motivierte die Gründer:innen das Musikfestival fortzuführen. Lokale Acts wie «Dietrich und Strolch» und «Kapnorth» standen auf dem Programm.

Als Faber noch ein Buch von Max Frisch war

Ein paar Jahre später – 2016 – fand auch ich, die Autorin dieses Textes, nach Meggen, an die fünfte Ausgabe des NON Openair. Das Velo unten am Weinberg parkiert gings hinauf aufs Gelände. In bester Erinnerung habe ich das Konzert von Julian Pollina (aka «Faber») und Band – damals war sein Name noch nicht annähernd so bekannt wie heute. In Aufnahmen von damals entdeckte ich, dass das Publikum noch keine der Songtexte mitzusingen wusste. Vor der Bühne stand ein kleiner Baum, der nicht einfach dem Festival weichen musste, sondern liebevoll mit einer Lichterkette verziert wurde. Ein Spiegelbild der Grundphilosophie des Festivals. Das NON Openair war und ist eines dieser kleinen, «heimeligen» Festivals, bei denen mensch spürt, dass alles in Symbiose mit dem Ort passiert.

Faber und Band am NON Openair 2016 (Bild: Rebecca Emmenegger)

Das Gelände in stetigem Wandel

In den weiteren Jahren wurde die Bühne aufgrund von Renovierungsarbeiten am Hof weiter aufwärts verschoben und das Gelände um einen Holzbau mit Terrasse erweitert. Der doppelstöckige Bau funktioniert zugleich als Bar sowie Aussichtsplattform. Diese ist an sonnigen Herbsttagen bei Dämmerung nicht zu unterschätzen. Die Konstruktionen werden allesamt selbst gebaut, vorgefertigte Barelemente käme für den Kulturverein nicht in Frage, meinte Silvan. Den Charme des Festivals kommt nicht von ungefähr. Ein Waschbecken aus Steinplatten gebaut, den Spiegel und Handtücher an eine Baumkrone gehängt – et voilà – so verschönerte das Outdoorbadezimmer die Toiletten der Festivalausgabe im Jahre 2018.

Outdoorbadezimmer am NON Openair 2018 (Bild: Rebecca Emmenegger)

Keine Eintönigkeit in der Geschlechterfrage

Die Bilanz ist keine Schlechte, wenn mensch einen Blick auf das Line-Up des NON Openairs 2022 wirft. In binären Geschlechtern gesprochen: Das NON Openair bietet auch Frauen eine Plattform, um ihre Musik an ihr Publikum zu tragen. Insbesondere Artists, welche am Freitag- und Samstagabend mit ihren Turntables die kühle Septembernacht aufheizen, sind eine Ansage gegen die Eintönigkeit der Geschlechter in der Musikbranche. Nicht unwichtig anzufügen: Das DJ Programm wird dieses Jahr von frachtwerk präsentiert. Das komplette Line-Up findest du hier:

Donnerstag, 22.9.2022
18:00 – 00:00 Uhr

19:15                  Visions in Clouds, LU
21:00                  Evelinn Trouble, ZH

Freitag, 23.9.2022
17:00 – 03:00 Uhr

18:00                  Elio Ricca, SG
19:30                  Sainte-Aube, VD
21:00                  Captains Of The Imagination, GE

ab 22:30
DJ presented by frachtwerk:
Sole / DJ Speedee und Mr. Sanchez / dj grrrl in the garage

Samstag, 24.9.2022
14:00 – 03:00 Uhr

16:15                  Mehltau, LU
17:50                  NNAVY, VD
19:20                  Wolfman, ZH
21:00                  Beatie Bossy, LU/ZH
22:20                  Marlon Brandloch, BE

ab 23:15
DJ presented by frachtwerk:
KUMARI  / Freya / Arcenciel / Sendwich

Titelbild: Isabelle Häcki