Ein musikalisches Feuerwerk auf dem Berner Hausberg

Die Vorfreude aufs Gurtenfestival hat sich gelohnt. Das legendäre Festival auf dem Berner Hausberg ist am Samstag, 21. Juli, zu Ende gegangen. In unseren Herzen dauert es aber noch eine ganze Weile an. Das sind die Eindrücke der frachtwerk-Redaktion von Freitag und Samstag.

Autor:in:
Bezzy
Titelbild:
Dominic Brugger

Das Schöne an Festivals ist ja, dass man sich seine liebsten Acts raussucht, die man unbedingt sehen möchte und in der restlichen Zeit geht man essen, in ein Partyzelt oder chillt irgendwo an der Sonne. Auf dem Gurten ist das jedoch nicht so einfach. Hier spielen so viele gute Acts, dass man unmöglich eine Pause einlegen kann. Am Freitag gings bereits am Nachmittag los, als die Berliner Band Giant Rooks die Hauptbühne zum Kochen brachte. Trotz gefühlt 395995949 Grad Celsius hüpften und tanzten die Festivalbesucher:innen in der Sonne herum und genossen den grossartigen Indie-Sound. Direkt danach musste man die Beine in die Hand nehmen, um die wunderbare und talentierte Luzerner Künstlerin To Athena nicht zu verpassen. Wie sie es schafft, an einem Party-Festival die Stimmung in eine solch zauberhafte Atmosphäre zu tauchen, ist wirklich bewundernswert. Mit ihrer engelsgleichen Stimme und diesem einzigartigen Sound hatte sie ab Sekunde eins ihre Besucher:innen in der Hand - und wir sie in ihrem Herzen.

Und dann das Highlight...

Um 20.30 Uhr begann der magischste Moment des Gurtenfestivals. In den Partyzelten stand kein Bein mehr herum. Die Barkeeper konnten Pause machen. Die Helfenden an den Essensständen hatten Zeit für eine Zigi. Denn jetzt standen alle Menschen vor der Hauptbühne. Niemand bewegte sich mehr dort weg. Denn jetzt startete die Band, die seit Jahren zu den grossen Highlights des Gurtenfestivals gehören und immer wieder für legendäre Konzerte mit Gänsehautmomenten sorgt. Patent Ochsner kam auf die Bühne und hatte die 20'000 Menschen sofort in der Hand. Bei "Für immer uf di" flossen Tränen, bei "Trybguet" lagen sich fremde Menschen in den Armen und wie viele Heiratsanträge "Scharlachrot" auslöste, konnte leider statistisch nicht erfasst werden. Nur so viel: Auch dieses Konzert wird man so schnell nicht vergessen.

Büne Huber in seinem Element (Bild: Jana Leu)

Danach folgte der grosse Abriss. Justice brachte Geilomaten-Elektro auf die Hauptbühne. Der Vibe durchdrang den ganzen Berg. Alles tanzte. Alles war in Trance. Genau so muss sich eine Festival-Nacht anfühlen.

Justice - genau so wie dieses geile Bild fühlte sich der Sound auch an. (Bild: Manuel Lopez)

Ein Wahnsinn nach dem anderen!

Der Samstag war der letzte von vier Tagen Güsche. Und der hatte es in sich. Er bot nochmals alles, was das Musikherz begehrt. Da war Dabu Fantastic, die ihrem Namen ernsthaft alle Ehre machten. Nebst ihren grossen Hits präsentierten sie ihr aktuelles Album "Ciao Baby, Ciao", das ein textliches und musikalisches Meisterwerk ist. Und als ob das nicht reicht, riss die Band mit ihrer Energie die Waldbühne richtig ab. Wer einen solchen Spass auf der Bühne hat wie Dabu Bucher, der ist defiinitv am richtigen Punkt in seinem Leben angekommen. Wir verneigen uns.

Nicht weniger legendär: Faber. Einer der grossartigsten Schweizer Künstler. Diese Songs. Diese Texte. Diese Energie. Diese geballte Ladung an Emotionen, Intensität, Freude, Echtheit... Man könnte die Liste ewig fortführen. Wer diesen Menschen noch nicht live erlebt hat, weiss jetzt hoffentlich, was zu tun ist. Ernsthaft. Kein Witz. Geht dahin. Ihr werdet uns danken.

Ski Aggu. Was soll man dazu sagen. Wer ihn bisher mochte, hat sich am Gurtenfestival verliebt. Wer ihn nicht mochte, mag ihn jetzt vielleicht etwas mehr. Der Dude hat eine krasse Präsenz, die Zeltbühne bebte. Alles bebte.

Und schliesslich stand eine Legende auf der Bühne, die schon vor 24 Jahren eine Pop-Sensation war. Nelly Furtado war da. Ja, das war die mit "I'm Like A Bird" oder "Meneater". Und ja, sie kann noch viel mehr. Das ist eine Powerfrau, wie sie im Buche steht. Man muss sie feiern. Wir jedenfalls lieben sie. Besonders auf der Gurtenbühne. Viel Liebe geht raus.

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