«Wir sind schon lange nicht mehr chaotisch – wir sind einfach lebendig» - Manic Pixxies im Interview

Freitagnachmittag am B-Sides. Die Sonne gibt ihr Bestes und wir machen es uns gemeinsam mit den Manic Pixxies an der frachtwerk-Späti-Bar gemütlich. Wir haben wir ihnen darüber gesprochen, wieso es so lange dauert bis sie ihr Debut-Album endlich haben und wie sie als junge Band so leben. Das und ein bisschen mehr liest du hier.

Autor:in:
Desirée Oberlin
Hinweise:

frachtwerk: Ihr seid ja von Zürich nach Kriens gekommen, easy Weg, oder?

Alle: Joooa….

Iana: Ein bisschen Angst bekommen. Wir haben uns ein bisschen verfahren und sind auf einen Wanderweg gekommen. Hat dann aber funktioniert.

frachtwerk: Wie würdet ihr euch als Band beschreiben?

Dea: Ich würde nicht mehr sagen chaotisch! Wir beschreiben uns oft als chaotisch, aber das sind wir schon lange nicht mehr.

Cris: Wir sein einfach lebendig. Wir sind eine sehr lebendige Band, die Spass daran hat gemeinsam Musik zu machen. Etwas das uns auch ausmacht, was wir immer gerne erwähnen, ist, dass wir nicht nur als Band gut funktionieren, sondern wir sind auch alle privat Freunde. Ich glaube das spürt man auch in unserer Musik und wenn wir auf der Bühne stehen.

Dea: Es ist auch immer schön, wenn wir von Menschen hören «ich will auch mit euch auf die Bühnen, ihr seht immer aus, als hättet ihr einen Riesenspass.». Ich würde gerne mal eine Show von uns von aussen mitbekommen, es ist aber auch immer schön auf der Bühne dabei zu sein.

Cris: Musiktechnisch dreht sich bei uns viel um das, was wir Erleben und unsere Erfahrungen.

Dea: Ah, und letztens hat jemand einen super Genre-Beschrieb gegeben: Dream-Punk. Find ich super! Wir werden nämlich oft gefragt, was wir für ein Genre spielen und wir wissen nie recht wie wirs Beschreiben sollen. Wir waren mal so bei 90s-flare-punk, aber das ist nicht so das einzige. Deshalb Dream-Punk finden wir super!

frachtwerk: Habt ihr das Gefühl die Band würde auch so gut funktionieren, wenn ihr euch privat nicht so gut verstehen würdet?

Janaina: Wir kennen uns eigentlich erst seit der Band richtig gut.

Elin: Wir sind erst während der Band so richtig zusammengewachsen.

Dea: Genau, ich habe damals ein bisschen versucht, mir die Menschen, die ich anfrage für die Band nach Gefühl anzufragen. Ein paar der Menschen habe ich ein bisschen besser gekannt das andere, aber ich hatte alle im Kopf und mir dann überlegt, welche Personen hätte ich jetzt gerne als Freunde. Natürlich auch, wen ich musikalisch auch respektiere.

frachtwerk: Vor ein bisschen mehr als einem Jahr habt ihr ja das «Demo of The Year» beim m4music gewonnen und somit 5000.- CHF gewonnen. Ihr habt aber immer noch «nur» zwei Songs veröffentlicht…

Alle: ooooh… (lachen)… dürfen wir das sagen…

Cris: Wir sind im Prozess der Konstruktion des Albums.

Janaina: Wir werden heute am B-Sides auch nur originals spielen. Nur zwei der songs, die wir spielen werden sind noch nicht aufgenommen. Die bringen wir dann auf einem nächsten bundle raus. Alle anderen Songs kommen dann mit dem Album.

Cris: Wir sind auch ein bisschen perfektionistisch. Wir wollen das es dann auch gut ist.

Dea: Man muss auch sagen, ein Album zu machen ist teuer. Wir konnten wirklich erst richtig beginnen mit dem Geld, dass wir mit dem «Demo of the Year» gewonnen haben. Es ist halt wirklich einfach ein langer Prozess. Man muss die richtigen Menschen finden, mit denen man arbeiten will und es braucht sehr viel Zeit. Wir haben aber daraus gelernt, die nächsten Alben werden dann wahrscheinlich schneller fertig sein.

frachtwerk: wie ist nun der ganze Prozess gelaufen? Musstet ihr euch eine komplett neue Bubble zusammensuchen oder habt ihr mit Menschen gearbeitet, die ihr schon kanntet?

Dea: halb-halb

Cris: Wir haben zum Beispiel vom M4Music einen Coach bekommen, den wir aussuchen konnten. Wir haben und da für Michael Haves entschieden. Er hat halt auch schon super viele Connections. Was macht er schon wieder?

Dea: Er co-leitet das Jugendjazz Orchester in Zürich. Er arbeitet also mitJugendlichen die Musik machen. Jonas Lusti hat dann die kreative Leitung des Albums gemacht und Daniel Freitag hat dann das ganze Album noch abgemischt und fertig gemacht.

Iana: Wir haben uns auch ein richtiges Studio gegönnt. Wir waren im Powerplace. Richtig teuer aber mega gut!

Dea: Wir mussten mega Gas geben. Wir konnten uns nicht so viele Tage leisten und waren dann am Ende 3 ½ Tag im Studio. Wir mussten sieben Songs aufnehmen. Wir waren dann wirklich für 12, 13 Stunden pro Tag im Studio und haben aufgenommen. Es hat sich aber gelohnt!

frachtwerk: und wann kommt nun das Album?

Alle: Das können wir noch nicht sagen…

Janaina: Spätestens Ende Jahr, das können wir sagen!

frachtwerk: Ihr hattet ja die Chance eine kleine Reportage über euch im Tagesanzeiger zu bekommen! Wie war das für euch?

Iana: Ich habe zur gleichen Zeit noch in einem Kaffee in Zürich gearbeitet und ich wurde oft angesprochen ala «Ich habe dich im Tagi gesehen». War schon speziell.

Dea: Es war auch spannend zu lesen wir sie gewissen Sachen in der Repo dann erklärt und ausgeschrieben haben. Zum Beispiel das Thema zu Non-Binarität. Was auch ein bisschen lustig war, war dass sie dann jedes Mal unserer Vor- und Nachnamen verwendeten. Aber ja, war spannend.

Cris: Wir waren aber nicht zu 100% zu Frieden mit der Art und Weise wie wir portraitiert wurden sind.

Dea: Ja kann man so sagen. Die Journalistin war supercool wir fanden sie mega nett aber am Schluss hatten wir ein bisschen das Gefühl, dass die Reportage ein «watered down»-Version war von dem was wir wirklich sind als Band.

Cris: Es war ein so ein bisschen das typische was man halt liest über eine Band in der nur weiblich gelesene Personen sind. Ich denke wären es männlich gelese Personen gewesen, hätte es wieder niemanden gejuckt. Das stört uns im Allgemeinen ein bisschen. Wir fragen uns dann schon immer so okay, sind wir jetzt nur für die Quote da oder doch für unsere Musik? Am Ende des Tages sind wir einfach froh das wir eine Band sind. Nicht ein FLINTA-Band sondern halt einfach ein Band.

frachtwerk: Nach dem ihr das «Demo of The Year» gewonnen habt, habt ihr euch ja auch nochmals bei der Jury gemeldet – ein bisschen aus dem selben Grund, oder? Was ist da dann rausgekommen?

Dea: Es gab viele verschiedene Reaktionen, auf unseren Sieg, was auch so ein bisschen der Auslöser war. Wir selbst waren auch einfach super überrascht, wir haben das Demo einfach mal als lustig eingereicht. Nur schon die Qualität der Demo… Es war wirklich halt eine fette Demo, nicht besonderes. Die anderen hatten alle eine schon mega fertige Single. Deshalb waren wir total überrascht. Bei Manuel Gagnaux von Zeal&Ardor haben wir dann nachgefragt und er war super lieb. Er hat uns dann gesagt, dass wir halt einfach eine mega ansteckende Energie habe und das dass das war was er so gut fand. Er sah einfach sehr viel potential in uns und genau um das  ging ja auch der ganze Preis.

frachtwerk: Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Elin: Wir wollen sicher weiterhin live shows spielen und erfahrungen sammeln. Wir lieben es live-gig zu spielen und wir sind ja vor allem jetzt noch mega die live Band. Deswegen Book Us!

Iana: Weiterhin Songs schreiben sicher! Wir haben noch so viele angefangene Songs, die noch so viel Potential haben.

Cris: Uns gibt es jedenfalls sicher noch ein langes bisschen. Wir werden noch viel Musik machen.

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