Luzerner Band FEMMEMEUF fühlt sich «HURT BUT HOT»

Luzern hat eine neue Girlband! FEMMEMEUF gewann den Zentralschweizer Bandcontest Sprungfeder im Jahr 2023 und spielte seither so ziemlich überall in und um Luzern. In den letzten Monaten veröffentlichte die Band die ersten Singles ihrer Debüt-EP «HURT BUT HOT». frachtwerk sprach mit Bandmitglied Nina Wenz, aus deren Feder der neue Song stammt.

Autor:in:
Redaktion
Titelbild:
z.V.g.
Hinweise:

FEMMEMEUF veröffentlichten bereits Songs über Datinggeschichten und misslungene Knutschabenteuer. Könnt Ihr was über den Song SCARED erzählen? Er zeigt eine ernste Seite eures Schaffens.

Auch wenn das Frausein viele schöne Aspekte hat – etwa die Verbundenheit innerhalb von Freundschaften – gibt es auch schwierige Seiten. SCARED handelt von den psychischen Folgen eines sexuellen Übergriffs. Es braucht viel Mut, über solche Themen zu sprechen, da sie in unserer Gesellschaft nach wie vor tabuisiert und schambehaftet sind. Gerade deshalb finden wir es wichtig, sich über solche verletzlichen Erfahrungen auszutauschen – und sich dafür gewissermassen «nackt» zu machen.

Wie entstand der Song?
Das Lied entstand über zwei Jahre hinweg. Begonnen hat alles in meiner Küche während Corona, als ich eine Quarantäne absitzen musste. Danach lagen die Ideen lange einfach herum – bis zu einem Abend im Bandraum, an dem Melodie und Text ganz selbstverständlich zusammenkamen. Das Lied ist simpel aufgebaut, trotzdem wollten wir kleine Finessen einbauen. Darum freut es uns umso mehr, dass Damjan Čolić mit seiner E-Geige am Song mitgewirkt hat.

Wie fühlt es sich an, einen so persönlichen Song zu performen und zu veröffentlichen?
Ehrlich gesagt verlangt es mir jedes Mal aufs Neue einiges an Überwindung ab. Aber danach fühlt es sich immer gut an, weil ich zu meinen Bandmitgliedern und in die Crowd schaue und sehe, wie viele wundervolle Menschen mich auf dem langen Weg der Verarbeitung dieses Traumas begleiten und unterstützen.

Wieso ist es euch wichtig, neben lustigen Songs auch schwierige Inhalte zu thematisieren?
Wir wollen einfach ehrlich damit umgehen, was uns beschäftigt. Bei uns schreibt nicht nur eine Person die Songs – jede bringt ihre eigenen Ideen und Themen ein. So entstehen Tracks, die inhaltlich in verschiedenste Richtungen gehen: mal ironisch, mal nachdenklich, mal sexpositiv.

Woher kommt der EP-Titel «HURT BUT HOT»?
Der Titel «HURT BUT HOT» entstand eher zufällig – wahrscheinlich hat ihn jemand im kompletten Ausgangslook gesagt, während gerade Tränen flossen. Dann merkten wir, dass dieser Spruch überraschend gut beschreibt, was unsere Songs verbindet. «HURT BUT HOT» wurde für uns zu einem übergeordneten Begriff, einem kleinen roten Faden, der die Mischung aus Verletzlichkeit, Drama, Humor und Selbstbewusstsein in unserem Songwriting einfängt. Deshalb haben wir uns schon sehr früh auf diesen EP-Titel geeinigt, lange bevor klar war, welche Tracks dazugehören würden.

Wie geht es für FEMMEMEUF weiter?
Vorerst bringen wir noch unsere letzten Songs raus, bis unsere kleine «HURT BUT HOT»-Platte komplett ist. Das wird der Abschluss eines sehr langen und lehrreichen Prozesses. Und danach? Gute Frage – zuerst mal feiern?

Am 16. Januar feiert ihr eure EP-Release-Party im Treibhaus Luzern. Was erwartet uns an dem Abend?
Es wird ein Abend voller Liebe, Spass und lockerem Beisammensein. Wir wollen den Anlass nutzen, um Danke zu sagen – an alle Menschen, die uns auf dem Weg zur fertigen EP unterstützt haben. Natürlich haben wir auch andere Künstler:innen eingeladen, die den Abend komplett machen. Unsere Fans haben uns ja schon einige Male gehört – darum haben wir zusätzlich zu unserem Konzert noch einige Special Guests eingeladen. Ein Highlight für Luzern wird sicher die Basler Band nomuel. Und wir freuen uns besonders, dass unsere Freundin j9s nach den Konzerten den Soundtrack zum Durch-die-Nacht-Tanzen liefern wird.

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