Aus Trance werden Tränen – FKA twigs am Montreux Jazz Festival 2025

Nach über zehn Jahren Karriere kehrt FKA twigs zurück in die Schweiz und beweist einmal mehr, dass sie nicht nur Musikerin, sondern eine interdisziplinäre Künstlerin von Weltklasse ist. Ihre Show am 59. Montreux Jazz Festival war eine Performance der Extraklasse: ein Gesamtkunstwerk aus Tanz, Gesang, futuristischem Sounddesign und purem Ausdruck.

Autor:in:
Elin Häller
Titelbild:
Marc Ducrest
Hinweise:

FKA twigs stammt aus dem Südwesten Englands. Wegen ihrer knackenden Gelenke wird sie «twigs» genannt, was auf Englisch «Zweige» bedeutet. Während ihrer Grundschulzeit ist sie eher für sich. Im Alter von 17 Jahren zieht sie nach London und findet dort Freunde, die ihre Begeisterung fürs Tanzen teilen. Der Abend begann mit Tracks aus ihrem neuen Album «EUSEXUA», inspiriert von den Nächten der Prager Underground-Clubs. Sie erforscht darauf Themen wie Verlangen, Transformation und Loslassen mit technoiden Kicks, drückenden Synthies und ihrer engelsgleichen Stimme, die den Raum mit einer intensiven Intimität erfüllt.

Perfekt inszenierte Kunst

Neben ihrem musikalischen Können zeigte sie ihre beeindruckenden Pole-Dance-Skills, mühelos verschmolzen mit zeitgenössischem Tanz. Jeder Move, jeder Blick und jede Note waren choreografierte Kunst, roh und doch perfekt inszeniert. Das Konzert war mehr als ein Musik-Act: Drag-Performances, Technoeinlagen und ätherische Momente liessen ihre Welt auf der Bühne lebendig werden. Unterstützt wurde sie dabei von Koreless, der als DJ und Pianist einen Spannungsbogen schuf, sowie Tänzer:innen, die teils selbst Instrumente spielten.

Emotional und dennoch immer perfekt: FKA twigs am Montreux Jazz Festival (Bild: Chiara DiCaprio)

Ein Abend voller Emotionen

Ein immersives Erlebnis, das Genregrenzen sprengte und an Madonna in ihren besten 90er-Jahre-Momente erinnerte – nur radikaler und futuristischer. Am Ende, bei ihrem wohl bekanntesten Song «Cellophane», flossen nicht nur bei den Zuschauer:innen diverse Tränen: Auch FKA twigs selbst konnte die Emotionen nicht zurückhalten. Ein Moment absoluter Verletzlichkeit und Echtheit. Dieses Konzert hinterliess Euphorie, Melancholie und vor allem eines: die unstillbare Lust auf mehr.

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