Ende Juli ist es so weit: Das Stars in Town umgarnt Schaffhausen mit Live-Musik, Essensständen und guter Stimmung. Das Festivalgelände erstreckt sich dabei über einen Grossteil der Schaffhauser Altstadt. So gibt es eine Talent-Stage und Essensstände, die kostenlos zugänglich sind. Auf der Talent-Stage treten Nachwuchskünstler:innen aus der Schweiz auf, von Rap bis Rock sind die Genres vielfältig. Auf dem Herrenacker, dem grössten Platz inmitten der Altstadt, steht die Hauptbühne. Für diesen Teil benötigen die Besucher:innen ein kostenpflichtiges Ticket. Jeden Abend geben drei Acts ein Konzert, jedes Mal liegt der Fokus auf einer anderen Musikrichtung. Am Mittwoch vor einer Woche lockten Ray Dalton, Joya Marleen und Nelly Furtado nach Schaffhausen.
Am frühen Abend eröffnete der amerikanische Sänger Ray Dalton die Mainstage. Der Pop-Sänger startete mit “Can’t hold us”, einem seiner grössten musikalischen Erfolge (gemeinsam mit Macklemore & Ryan Lewis). Mit seiner warmherzigen, bodenständigen Art gewann er schnell die Herzen des Publikums. Erste musikalische Erfahrungen machte Ray Dalton als Jugendlicher im Gospel, dies hörte man seiner vollen Stimme an.
Und der Sänger aus Seattle interagierte mit dem Publikum: Auf ein «I love you» aus dem Publikum antwortete er mit «I love you too - danke vielmal».
Während der Songs lässt Ray Dalton durchblicken, dass er sowohl Tequila als auch “a Glass of Red Wine” zu mögen scheint und das vorzugsweise mit seinen Freund:innen irgendwo an einem Lagerfeuer. So spielte er neben motivierenden Up-beatigen-Liedern auch ruhige Lieder. Seine Band sowie vier Tänzer:innen rundeten den Auftritt ab.
Joya Marleen schlug sich tapfer: Die St. Gallerin kämpfte mit einer Halsentzündung. Trotzdem verzauberte sie das Publikum mit emotional-sentimentalen Balladen, aber auch aufmunternden Songs. Zur traurigen Ballade «Frankenstein» meinte Joya Marleen: «Ich glaube Frankenstein und ich wären gute Homies gewesen.» Ab und an musste Marleen hüsteln, doch liess sich davon nicht beirren, zog ihren Auftritt durch.
Kürzlich war sie in Nashville, schrieb dort Songs. Chappell Roan «Pink Pony» hatte es ihr dabei so angetan, dass Joya Marleen das Lied im Festival-Set covert. Und dies harmonierte wunderbar, sie brachte ihre eigene Note in das Lied hinein. Abschliessend spielte die St. Gallerin mit «Nightmare» ihre Debüt-Single und gleichzeitig grössten Erfolg.
Den Höhepunkt des Abends machte der kanadische Superstar Nelly Furtado. Als Headlinerin gebucht, startete sie kurz vor 22 Uhr mit ihrem Auftritt. Fulminant, ja fast divenhaft anmutig, eröffnete sie mit der Techno-Nummer «Eat my Man». Doch sie hat auch eine feine, verletzliche Seite, die sie mit «I'm Like a Bird» zeigte. Bereits seit den frühen 2000er ist Nelly Furtado als Sängerin aktiv, veröffentlichte seitdem sechs Alben und gewann zahlreiche Preise, unter anderem einen Grammy. Nichtsdestotrotz kommt sie gerne in die Schweiz, wie sie einen Tag nach dem Konzert auf Instagram postete.
Apropos Schweiz: Mit Schweiz-Schals behängt, performte sie den offiziellen EM-Song von 2004, «Forca». Energiegeladen und schnell beschreiben den Auftritt passend, denn Schlag auf Schlag spielte sie ein Lied nach dem Nächsten. Bei so vielen bekannten Liedern spielte sie praktisch nur Hits, denn alleine diese sind abendfüllend.
Bei «Promisiscous» sang und sprang die Menge mit, ebenso bei dem letzten Song «Maneater». Nelly Furtado versprühte zusammen mit ihrer Band sowie den Tänzer:innen Glamour und Glitzer über Schaffhausen. Nach etwas mehr als einer Stunde verabschiedete sich Nelly Furtado vom Publikum und beendete den stimmigen Festivaltag.
Der Vorverkauf für die Tickets 2026 sowie die Ankündigung erster Acts startet am Freitag, 15. August.