Ohne Rolf: Ein stilles Gespräch mit Humor und Tiefgang

Es ist die wohl leiseste Unterhaltung, die man sich auf einer Bühne vorstellen kann. Zwei Personen, hunderte Plakate, tausende Worte. Das Luzerner Kabarett-Duo «Ohne Rolf» macht seit 20 Jahren Furore mit ihrer einzigartigen Kunstform, die unverwechselbar, kreativ und überraschenderweise immer wieder ausbaufähig ist.

Autor:in:
Bettina Wyss
Titelbild:
Nicht Rolf
Hinweise:

Wer Kleinkunst, Poesie, Wortwitz, Philosophie und Absurdität liebt, kommt nicht an Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg vorbei. Das Luzerner Duo hat vor 20 Jahren eine komplett neue Kunstform erfunden. Ohne gesprochene Worte liefern sie mitreissende und unterhaltsame Dialoge. Wie das geht? Mit Plakaten. Die Beiden blättern ihr ganzes Programm gedruckte Plakate, um sich zu unterhalten. Dank ihrer kreativen Ideen wird es nie langweilig. Selbst nach 20 Jahren und 6 Programmen schaffen sie es immer wieder, ihr Publikum zu überraschen.

Plakat für Plakat, Wort für Wort führen «Ohne Rolf» ihr Publikum durch absurde, scharfsinnige und urkomische Dialoge. Ohne Stimme, aber mit Ausdruck. Ihre Blätter sagen alles: mal präzise getimt, mal überraschend doppeldeutig, immer mit einem Blick für die Komik im Alltäglichen. Es sind Zwiegespräche im doppelten Sinne. Mal finden sie zwischen den beiden Künstlern statt, dann wieder mit dem Publikum.

Stille Worte in einer lauten Welt

Dass Ohne Rolf ihre Blätter hochhalten, während die Welt immer lauter wird, ist Teil ihres Erfolgsgeheimnisses. Sie bieten eine wohltuende Entschleunigung, eine Einladung zum bewussten Lesen, Staunen und Denken. Während andere durcheinanderreden, wählen sie ihre Worte ganz bewusst – und schaffen damit eine neue Form der Kommunikation, die Humor, Philosophie und Poesie vereint.

Mit ihrem neuen Programm «Unter Druck», das im September Premiere feierte und zwölf Mal das Kleintheater Luzern füllte, treiben sie dieses Spiel weiter – und vielleicht auf die (Bleistift-)Spitze. Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg zelebrieren ihr Plakat-Jubiläum und das Ergebnis ist hinreissend komisch und zugleich tiefsinnig. Es ist eine Satire über Kommunikationsdruck, Erwartungsdruck und den ganz alltäglichen Druck, verstanden zu werden.

Christof Wolfisberg (l.) und Jonas Anderub sind «Ohne Rolf». (Bild: z.V.g.)

«Ohne Rolf» zeigen damit einmal mehr, dass ein gutes Zwiegespräch nicht von Lautstärke lebt, sondern von Aufmerksamkeit. Ihre Kunst ist ein Plädoyer für die Pause zwischen zwei Worten – und für die Magie, die entsteht, wenn Schweigen plötzlich Bedeutung bekommt.

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