BLUE HOUR – Einsam im Weltall?

Ein Space-Abenteuer mit Endzeitstimmung, funky Music und speziellen Fertigmahlzeiten: Die Produktion von Nachwievor (Nachkommen x VorAlpentheater) lieferte am vergangenen Freitag, dem 23. Mai, eine schöne Premiere im Theater Pavillon ab. Das Stück von und mit Ines Vita Amstad, Xenia Bertschmann, Klara Förster, Alina Hagmann, Noah Husmann und Alexandra Steiger besticht durch Kurzweiligkeit und skurrile Momente.

Autor:in:
Daniel Klein
Titelbild:
Jessica Christ
Hinweise:

Eine kleine Space Odyssee, scheint es. Alles schwarz, alles düster und dunkel. Die fünf gestrandeten Damen kämpfen mit dem blossen Überleben, mit kläglicher Nahrung (in Form eines Marshmallows), die mal flavorless oder hoffentlich-nach-etwas-schmeckt sind, mit Identitätskrisen und mit der grossen Frage: Was machen wir, wenn wir die Einzigen da draussen sind?

Die Erde scheint weit weg und nur ein Teil der Vergangenheit zu sein. Durch das Vorlesen spendet man sich gegenseitigen Trost, und auch etwas Komik spielt mit in diesem Drama. Sowohl Bühnenbild als auch Kostüme sind recht minimalistisch gehalten, was der grossen Leere auch den passenden Raum im wahrsten Sinne des Wortes gibt. Licht und Musik werden auch nur so oft wie möglich eingesetzt, was zum Setting und Inhalt aber auch perfekt passt.

Alle Darstellerinnen gehen in ihren Rollen auf, sind glaubhaft und textsicher. Das Öffnen der vierten Wand gelingt auch. Nein, hier wird jetzt nicht gespoilert. Was ich aber verraten darf, ist, dass der Funk-Klassiker “Get Down Saturday Night“ (Originalversion von Oliver Cheatham) sehr lässig und cool integriert wird und beim Publikum leichtes Lächeln und Kopfnicken verursacht. Für den Sound war Nikképonk von GeilerAsDu verantwortlich. Sehr schön.

Ansonsten hat das langjährige Laientheaterkollektiv einen überragenden Abend inszeniert. Lediglich das Ende kam mir etwas abrupt vor.
Auch einige Theater- und Musikschaffende der Stadt Luzern waren sichtlich gut gelaunt, zumindest wirkte dies im Anschluss so. Gutes Omen. Annina Polivka, die als Regieassistentin mitarbeitete, sagte uns, sie sei zufrieden, aber: «wie immer gibt es Luft nach oben.» Schön, wenn man immer etwas selbstkritisch bleibt. Sympathisch.

Verlosung

Infobox

Leider endete die Produktion schon am 31. Mai. Falls es eine Wiederaufnahme gibt, werden wir euch über unsere Socials informieren. Ansonsten schaut doch gerne auf ihre Webseite!